WIE WIRD ROTWEIN GEMACHT?

 

1 Nachdem die Trauben im Rebler waren und die Beeren vom Stiel getrennt wurden, laufen sie über ein Sortierband, wo gefaulte oder unreife Trauben händisch aussortiert werden. Am Schluss bleiben nur mehr die reinen, schönen Beeren für die Weinproduktion über.

2 Die roten Trauben werden nun gequetscht und als Maische in den sogenannten Gärständer gepumpt. Darin vollzieht sich während der ersten Woche die alkoholische Gärung, deren Gas den Maischekuchen nach oben treibt, von wo er durch den Maischetaucher immer wieder zurück in den Gärsaft gedrückt wird. ACHTUNG: Das ist eine gefährliche Zeit im Weinkeller. Gärgas führt jedes Jahr zu tödlichen Arbeitsunfällen!

3 Während der darauffolgenden, mehrwöchigen Maischelagerung werden der Beerenhaut wertvolle Inhaltsstoffe entzogen, die dem zukünftigen Wein Struktur und Farbe verleihen. Weine, wie etwa unsere „Rosalia Reserve” Weine, die für den Ausbau im Holzfass bestimmt sind, bleiben dabei länger auf der Maische. Das trägt dazu bei, dass mehr Beeren-Tannin aufgenommen werden kann, was den Wein körperreicher macht und ihn perfekt mit dem Holz-Tannin des Fasses zu einem harmonischen Geschmacksbild verbindet. Eine zeitliche Regelung gibt es dabei nicht, der Saft der Maische wird jeden Tag von Toni verkostet.

4 Sobald der Weinbauer entschieden hat, dass das erwünschte Geschmacksverhältnis erreicht ist, wird die Maische abgepresst. Dieses Trennen von Saft und Beere markiert die Geburt des Weines. Im Weinjahr haben wir nun ungefähr November, die Taufe des Jungweines findet traditionellerweise zu Martini statt. Der Anfang ist gemacht, nun steht dem Wein seine besondere Entwicklung bevor.

** Einen Brauch wie in Frankreich mit dem roten, jungen „Beaujolais“ gibt es in Österreich nicht. Hierzulande verbindet man den Jungwein eher mit einem jungen Weißen. **

5 Der nächste Schritt für den Rotwein ist der biologische Säureabbau. Gewisse Säuren, wie die Äpfelsäure oder die Zitronensäure sind schon in der heranreifenden Beere präsent, andere hingegen, wie die sogenannte Milchsäure oder auch die Bernsteinsäure entstehen erst durch die „malolaktische Gärung”. Während im Weißwein der eher harte, kantige Geschmack der Äpfelsäure sehr willkommen ist, ist im Rotwein die weiche, harmonische Milchsäure erwünscht. In der zweiten Gärstufe wird daher die Äpfelsäure von den Bakterien der Milchsäure sprichwörtlich gefressen und umgewandelt. Übrig bleibt die harmonische Verbindung der sanften Milchsäure mit dem würzigen Tannin.

6 Nun erfolgt die Königsdisziplin im Weinmachen, der Ausbau. Ausbau heißt eigentlich nichts anderes, als dass Sauerstoff und Tannin eine Verbindung eingehen. Man spricht im Fachjargon vom „O2- Tanninkomplex” und dieser Vorgang dauert unterschiedlich lange. Klingt leicht, aber die Kunst hierbei liegt wie bei so vielem im Detail. Der Weinbauer kostet, wartet, kostet, belüftet.. usw. Ist er mit seinem Ergebnis zufrieden, wird der Wein in Flaschen abgefüllt.

7 Die Lagerung in der Flasche kann den Wein je nach Sorte in seiner Qualität noch weiter steigern. Das enthaltene Tannin wird sanfter, der Wein reift insgesamt nach. Regel gibt es dafür keine, wichtig ist dabei aber in jedem Fall, dass der Wein dunkel und kühl (10°-18°C) gelagert wird.

 

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