WURTHBERG - UNSERE RIEDE AUS DER KELTENZEIT

Kulinarium*: Toni, die neue Cuvée Wurthberg steht im Regal. Was kannst du uns dazu erzählen?

TP**: Der Weinbau hat in unseren Breiten ja eine lange Tradition und geht bis auf die Zeit der Römer und Kelten zurück. Die Siedlung in der Warth, rund um das heutige Wetterkreuz, war damals eine wichtige Weinregion, man hat von dort ins gesamte römische Reich exportiert. Die Rieden trugen den Namen Wurthberg. Nach Zerstörung der Siedlung im 16. Jahrhundert verschwand auch der Name. Wir wollen unserem Erbe Rechnung tragen und haben unsere beste Cuvée nach dem Wurthberg benannt.

Kulinarium: Eure beste Cuvée?

TP: In den letzten 20 Jahren haben wir ja schon einige schöne Cuvées gemacht, mit denen ich auch sehr zufrieden bin. Aber natürlich entwickle ich mich als Weinmacher ständig weiter und so soll es auch bei unseren Weinen sein. Mit der Cuvée Wurthberg wollen wir den ureigenen Charakter unserer Rieden rund um den Wurthberg widerspiegeln und gleichzeitig die Essenz unserer Weinphilosophie ins Glas bringen, gekeltert aus den besten Trauben des Jahrganges. Unser OEuvre wenn man so will.

Kulinarium: Auf welche Sorten setzt du in dieser neuen Kreation?

TP: Je nachdem, welche Rieden sich im Jahrgang besser präsentieren, wird es manchmal Abweichungen zu anderen Jahren geben. Aber die beiden fixen Säulen werden immer ein Cabernet Sauvignon und ein Blaufränkisch sein, die sich als Partner einfach wunderbar anbieten, gewürzt mit etwas Merlot und in manchen Jahren abgerundet mit Zweigelt.

Kulinarium: Also kein festes Verhältnis?

TP: Nein, eher eine offene Beziehung (lacht). Der Wurthberg umfasst beinahe das gesamte Anbaugebiet unsers Weingutes, schon die ersten Rieden unseres Urgroßvaters waren dort angesiedelt. In der Cuvée Wurthberg wollen wir die besten Trauben vereinen. Das sichert zum einen die hohe Qualität, die wir uns vorstellen, zum anderen lässt es einen gewissen Spielraum offen. Ist ein Jahrgang zum Beispiel etwas härter, wird mit Zweigelt abgerundet. Ist der Wein sehr zugänglich, kann ich zB damit (Anm. Zweigelt) etwas zurückgehen. Diese Spielart ist das Schöne daran und entspricht auch dem Bestreben, jedes Jahr den besten Wein zu erzeugen.

Kulinarium: Wie präsentiert sich der erste Jahrgang? Bist du zufrieden?

TP: Ja, das bin ich! Der Wurthberg besticht schon durch seine herrliche Farbe, ein dunkles Rubingranat mit schönen, violetten Reflexen. Geschmacklich zeigt sich eine schwarze Beerenfrucht, dazu ein leicht rauchiger Nougatton mit einem Hauch von Kardamom. Du erkennst aber auch eine angenehme, dezente Fruchtsüße, wie feine Nuancen von Dörrfrucht und schön ausbalancierte Tannine. Ein ausgewogener, eleganter Roter, der sich mit der Zeit wunderbar weiterentwickelt. Wir gehen von einem sehr guten Reifepotential aus.

* Das Piribauer Magazin

** Toni Piribauer

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